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TIPPS ZUR TIERBEOBACHTUNG
Wir lieben es, Tiere in freier Wildbahn zu beobachten. Besonders schön ist dieses Erlebnis, wenn wir Tiere in Eigenregie entdecken, statt mit einem Guide im Rahmen einer geführten Beobachtungstour. Für uns sind diese eigenständigen Wildtiersichtungen einzigartige und unvergessliche Momente, die meistens sogar das Highlight einer Reise darstellen. Wilde Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen ist ein unbeschreiblicher Gefühlsmix aus Glück und Freude aber auch Demut und Respekt. Für wenige Sekunden bis Minuten der Sichtung scheint die Welt stillzustehen und wir sind ganz in dem Moment gefangen. Natürlich versuchen wir dabei auch das ein oder andere Foto als Andenken zu knipsen, einige Tiersichtungen bleiben aber auch einzig und allein in unseren Gedanken zurück, denn nicht alle Tiere sind kamera-affin ;)
In solchen Gänsehautmomenten wird uns immer wieder bewusst, wie viele unterschiedliche Spezies auf diesem Planeten leben und wie viel Raum der Mensch dabei für sich annektiert. Wildtiere beobachten zu können ist selbstverständlich ein großes Privileg, denn die Natur mit ihrer Tierwelt ist durch menschliches Eingreifen sehr fragil geworden. Weltweit kann man bei der Zerstörung der Tier- und Pflanzenwelt zusehen, ob im deutschen Siegerland oder im indonesischen Dschungel: überall wird wichtiger Lebensraum zerstört. Umso wichtiger ist es daher, den Tieren nicht noch mehr Stress zuzumuten und die Tierbeobachtung so rücksichtsvoll und tierfreundlich wie nur möglich zu gestalten. Gute Recherche und das Einhalten der Spielregeln sind daher unabdingbar.
Vor Reiseantritt informieren wir uns intensiv darüber, welche Tierarten im jeweiligen Land heimisch sind und in welchen Regionen sie vor Ort leben. Informationen zu Paarungs- und Brutzeiten, Tagesrhythmus und Nahrung sind ebenfalls interessant, um einer erfolgreichen und tierfreundlichen Sichtung entgegenzuwirken. Selbstverständlich dürfen bei der Suche nach Tieren vorgeschriebene Wege nicht verlassen werden, ebenso sind Schutzzonen und -reservate natürlich auch tabu. In vielen Ländern ist die Begleitung eines ausgebildeten Guides oder Rangers nötig, um gewisse Gebiete betreten zu dürfen.
Besonders wichtig ist auch Abstand halten. Man darf bei der Beobachtung von Wildtieren niemals vergessen, dass es sich um wilde Tiere handelt, in deren Revier wir eintreten. Wir sind also Gast und müssen uns auch dementsprechend verhalten. Sollte es zu einem Angriff durch ein Wildtier kommen, so wird das Tier im Sinne des Tourismus meistens direkt umgebracht. Man bringt also nicht nur sich selbst in Gefahr, sondern auch die Tiere, wenn man zu nah heran geht. Besonders kritisch ist dies auch in der Jungtierzeit, da Muttertiere ihre kleinen vor unerwünschten Besuchern schützen. Lieber halten wir daher großen Abstand und nutzen Fernglas und Kamerazoom.
Nachfolgend möchten wir dir von unseren erfolgreichen Tierbeobachtungen in Eigenregie erzählen. Natürlich gibt es aber keine Garantie dafür, dass auch du dort die jeweiligen Tiere entdecken wirst. Aber wer weiß, vielleicht findest du ja noch eine andere Spezies. Erzähle uns doch gerne von deinen erfolgreichen Tierentdeckungen!
Magellan-Pinguine in Argentinien:
In Argentinien kann man tatsächlich in Eigenregie Magellan-Pinguine beobachten ohne einen Cent dafür zahlen zu müssen. Im Ort Puerto de Punta Quilla muss man sich bei einem Militärstützpunkt am Hafen registrieren und schon darf man passieren und den dahinter gelegenen Strandabschnitt besuchen. Wir konnten unseren Augen kaum glauben, doch tatsächlich tummelten sich dort hunderte von Magellan-Pinguinen, da sie in den dortigen Dünen und Sträuchern ihre Nester haben. Man sollte daher nicht in die Dünen hineingehen, sondern sich nur am Strand aufhalten, um die Tiere nicht zu stören. In den Küstengewässern tummeln sich zudem auch kleine Schweinswale.
Koalabären in Australien:
Jennys Traum war es, Koalabären in freier Wildbahn zu sehen. In Südaustralien wurde daraus ganz unerwartet Realität, als ich zusammen mit meiner Mama auf einem Campingplatz auf einmal einen Koalabären über uns im Baum sah. Noch am selben Abend entdeckten wir beim Abendspaziergang zig Koalabären in den umliegenden Bäumen des Bimbi Park Campingplatzes. Dazu sahen wir am Tag darauf bei der Fahrt durch den Cape Otway Nationalpark eine Koalabärmama mit einem Baby im Beutel - ein wunderschönes Erlebnis!
Kängurus in Australien:
Kängurus sind das Wahrzeichen Australiens und die möchte man vor Ort natürlich auch live erleben. Das ist tatsächlich auch gar nicht so schwer, denn man sieht sie ziemlich oft, zum Beispiel auf dem Uni Campus. An der University of the Sunshine Coast an der Ostküste Australiens lebt eine ganze Känguru Herde, die man täglich zwischen den Kursen beobachten kann. Die Tiere leben frei, haben sich aber natürlich an die Menschen gewöhnt. Man darf sie nicht füttern und sollte ihnen auch nicht zu nah kommen, da sie gerne das Boxen anfangen. Aber auch sonst sieht man häufig unterwegs Kängurus und Wallabys, besonders im Straßenverkehr sollte man sehr wachsam sein, um Unfälle zu vermeiden.
Guanakos in Chile:
Guanakos sind wildlebende südamerikanische Kamele und die Stammform des domestizierten Lamas. Man sieht sie besonders häufig in den Steppen Patagoniens, wo sie im Familienverbund durch die Landschaft ziehen. Wir haben bei jeder Überlandfahrt Guanakos am Straßenrand und auf der Straße gesehen. Sie haben wenig Angst vor Autos und haben oftmals nur zögerlich die Fahrbahn verlassen, man sollte hier also sehr wachsam und stets bremsbereit sein.
Faultiere in Costa Rica:
In Costa Rica haben wir einige Faultiere in den Bäumen an der Küstenstraße zwischen Puerto Viejo und Cahuita gesehen. Sowohl zu Fuß als auch vom Auto aus konnten wir sie immer wieder in den Bäumen entdecken. Obwohl die Tiere im ganzen Land heimisch sind, sind sie an der Karibikküste am häufigsten zu finden. Also einfach Augen auf beim Strandspaziergang und auf der Autofahrt!
Krokodile in Costa Rica:
Die Rio Tarcoles Brücke am Pacific Highway ist bekannt dafür, dass man ganzjährig die dortigen Krokodile im Flussbett beobachten kann. Wir haben den Spot mehrmals besucht und immer zig Krokodile gesehen. Auf der Brücke ist es zudem sehr gut möglich, Abstand zu den Tieren zu halten und sie ganz in Ruhe beobachten und fotografieren zu können. Man muss nur etwas mit den vorbeifahrenden Autos aufpassen!
Riesenschildkröten auf den Galapagos Inseln in Ecuador:
Bei einer wunderschönen und anstrengenden Wanderung auf der Insel Isabela hatten wir das Glück, die bekannten Riesenschildkröten in freier Wildbahn sehen zu können. Auf dem Wanderweg zur Wall of Tears sollte man daher immer die Augen offen halten und den Wegesrand im Blick behalten. Aufgrund der Farbe und der steinartigen Form des Panzers, sind die Tiere nämlich sehr gut getarnt und gar nicht so einfach zu entdecken.
Seelöwen auf den Galapagos Inseln in Ecuador:
Seelöwen sind überall auf den Galapagos Inseln zu finden, sogar in Hauseingängen, auf Parkbänken und in Geschäften. Besonders schön fanden wir aber die Badebucht Concha de Perla auf der Insel Isabela, denn hier kann man die Tiere auch alleine unter Wasser beim Schwimmen und Spielen erleben. Aber Achtung: Abstand halten ist bei den Seelöwen das oberste Gebot. Wir haben erlebt, wie ein Tourist auf dem dortigen Steg gebissen wurde, da er einem Tier zu nah kam.
Elche in Finnland:
Hier haben wir lange gebraucht, um endlich Elche vor unsere Linsen zu bekommen. Fast drei Wochen waren wir bereits im Land und haben intensiv vom Auto aus oder bei Wanderungen gesucht. Die großen Tiere sind sehr scheu und versuchen, den Menschen zu meiden. Hoch im Norden an der finnisch-norwegischen Grenze bei Utsjoki hatten wir dann aber doch Glück und wir haben an einem vernebelten Morgen gleich fünf Elche gesehen. Zuerst eine Elchkuh mit zwei Kälbern und später nochmal eine Mutter mit einem Kind. Wir haben direkt angehalten und den Motor ausgemacht, sodass wir die Tiere nicht gestresst haben und sie in Ruhe beobachten konnten. Früh morgens aufstehen lohnt sich also!
Grizzly- und Schwarzbären in Kanada:
In der Region des Bella Coola Valleys haben wir Mitte Oktober zur beginnenden Lachssaison unzählige Grizzlybären und auch Schwarzbären gesehen. Wir konnten unser Glück kaum fassen. Die weite und beschwerliche Anreise nach Bella Coola hat sich definitiv ausgezahlt! Besonders in der Nähe des dortigen Flusses kann man die Bären sehr gut von verschiedenen Brücken aus beobachten. Am besten wartet man aber direkt am oder im Auto, da man nie weiß, ob sich ein Bär von hinten nähert oder, ob man einen im Gebüsch erschreckt. Highlight war hier unsere Sichtung von einer Bärenmama mit drei kleinen Bärenjungen.
Elefanten in Sri Lanka:
Die Landstraße von Ella nach Arugam Bay ist bekannt dafür, dass sich hier Elefanten aufhalten. Auch wir durften auf dieser Strecke einen Dickhäuter live erleben, als er unser Taxi anhielt und uns nicht passieren ließ. Wir kamen uns in dem Kleinwagen sehr winzig vor und hatten größten Respekt, als der Elefant unserem Auto sehr nah kam. Unser Taxifahrer ist zum Glück ruhig geblieben, hat den Motor ausgeschaltet und abgewartet, bis der Elefant sich von unserem Auto entfernt hat. Nach ein paar Minuten konnten wir dann langsam vorbeifahren.
See-Elefanten in den USA:
An der Westküste der USA leben riesige Kolonien von See-Elefanten. Es gibt verschiedene Spots entlang der Küste, an denen spezielle Beobachtungstouren angeboten werden. Nach Recherche fanden wir aber den Spot von San Simeon direkt am Highway 1. Hier kann man die Tiere kostenlos und ganz in Ruhe am Strand beobachten. Sowohl am Abend als auch am nächsten Morgen tummelten sich hier hunderte von See-Elefanten und wir konnten gar nicht aufhören, Fotos zu knipsen, zu staunen und über ihre Geräusche zu schmunzeln. Ein unglaubliches Erlebnis!
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